Ausspracheprobleme | Myofunktionelle Störungen und Kieferorthopädie

Wenn noch Ausspracheprobleme im Schulalter vorhanden sind, sollten diese baldmöglichst logopädisch behandelt werden. Eine Behandlung ist übrigens auch bei Zahnlücken (auch bei fehlenden Schneidzähnen und auffällig gebildetem /s/ oder /sch/-Laut) möglich und sinnvoll!

Bei Störungen der Mundfunktionen ist eine logopädische Therapie besonders empfehlenswert, um Zahn- und Kieferfehlstellungen vorzubeugen.

Beim Zahnwechsel ist es besonders wichtig, dass sich die Zunge nicht in die Zahnlücken einlagert, denn sonst kann sie das Wachstum der bleibenden Zähne hemmen.

Hat bereits eine kieferorthopädische Behandlung begonnen, muss bei falscher Zungen- und Lippenruhelage und fehlerhaftem Schluckmuster (die Zunge bewegt sich paradoxerweise nach vorne gegen oder zwischen die Zähne) dringend eine Therapie erfolgen. Anderenfalls kämpfen Zahnspange und Zunge gegeneinander. Nach der kieferorthopädischen Behandlung kann es durch den Zungendruck passieren, dass sich die Zähne wieder verschieben und es erneut zu Zahn- und / oder Kieferfehlstellungen kommt.

Orale Restriktionen (Zungenband)

Bei Auffälligkeiten in der Zungen- und Lippenmuskulatur wird in jedem Fall auch das Zungenband untersucht. Ist dieses zu kurz oder zu weit vorn angewachsen, sollte es durch einen kleinen operativen Eingriff gelöst werden. In jedem Fall sind vor und nach dem Eingriff spezielle mundmotorische Übungen in Kombination mit Ganzkörperübungen wichtig.

Im Bereich Myofunktionelle Therapie kommt neben ergänzenden Methoden das von Anita Kittel und mir (weiter-)entwickelte Konzept MFT9-99sTArs zum Einsatz. Wir arbeiten hier mit viel ganzkörperlicher Unterstützung, auch in Bezug auf die Artikulation und der „sTArs“-Therapie (spezielle Therapie der Artikulation von s/sch nach Kittel / Oster (ehemals "Förster).

Bei ständiger Heiserkeit oder Räusperzwang sollte unbedingt nach HNO-ärztlicher Abklärung eine logopädische Befunderhebung und Therapie erfolgen.

Wenn Schulkinder stottern oder zu schnell sprechen und sich immer wieder „verhaspeln“ (Poltern), ist ebenfalls eine logopädische Therapie sinnvoll.

Kindliche Stimmstörungen (Dysphonie) | Sprechunflüssigkeiten

Bei ständiger Heiserkeit oder Räusperzwang sollte unbedingt nach HNO-ärztlicher Abklärung und der Diagnose einer kindlichen Stimmstörung (Dysphonie) eine logopädische Befunderhebung und Therapie erfolgen. Die physiologische Atmung wird spielerisch trainiert und die Kehlkopfmuskulatur durch aktive und manuelle Übungen bestmöglich in Einklang gebracht. Manchmal stellt der HNO-Arzt oder der Phoniater auch "Stimmlippenknötchen" fest. Diese werden bei Kindern auch als "Schreiknötchen" bezeichnet. Hier ist es wichtig, ein stimmschonendes Rufen zu üben und alternative Ideen für laute Situationen (z. B. beim Fußballspielen) zu erarbeiten.

Wenn Schulkinder stottern oder zu schnell sprechen und sich immer wieder „verhaspeln“ (Poltern), ist eine logopädische Beratung und Therapie sinnvoll.

Probleme beim flüssigen Lese- und Rechtschreiberwerb

Wenn das Kind Probleme beim Lesen- und Schreibenlernen hat, ist eine logopädische Abklärung dann sinnvoll, wenn im Kleinkind- oder Vorschulalter Aussprache- oder Sprachprobleme vorlagen. Bei Phonologischen Problemen (z. B. Schwierigkeiten, Laute voneinander zu differenzieren, Wörter in Silben zu zerlegen oder Laute / Silben zu Wörtern zusammen zu ziehen, Laute aus Wörtern herauszuhören), können logopädische Übungen helfen. Defizite in diesen Bereichen haben häufig Auswirkungen auf den Lese-, Rechtschreiberwerb.

Liegt keine logopädische Indikation vor, kann eine Neuromotorische Abklärung nach INPP® sinnvoll sein. Liegen persistierende frühkindliche Reflexe vor, können diese unter anderem Lern-, Lese- und Schreibschwierigkeiten sowie Konzentrationsprobleme oder Auffäligkeiten in der visuellen Wahrnehmung zur Folge haben. Lesen Sie hier mehr.